21. Nordhorner EUREGIO-Turnier am 10./11. Juni 2000
 

Bing Quian Chen in Nordhorn nicht zu schlagen   -  Hannelore Dillenberger bei den Damen A vorne

Nordhorn (HH). Favoritensiege in den beiden Hauptklassen kennzeichneten am Pfingstwochenende die 21. Auflage des internationalen Nordhorner EUREGIO-Tischtennisturniers in den drei Hallen des Nordhorner Kreissportzentrums. Dabei kam Bing-Qiang Chen (ASV Wuppertal), der derzeit wohl stärkste Regionalligaspieler in Deutschland, durch den Sieg im Einzel und Doppel der Herren A-Klasse sogar zum Doppelerfolg, während Hannelore Dillenberger (SV Winterwerb) bei den Damen A "nur" die Einzelkonkurrenz gewann.

Bing-Qiang Chen wurde in Nordhorn nicht gefordert und kam auch in den Finalspielen im Einzel gegen Mirko Kupfer vom hessischen Oberligisten SG Wildsachsen und im Doppel zusammen mit seinem Mannschaftskameraden Christoph Schwalfenberg gegen die Zufallskombination Arnd Ahlbrecht/Tonnie Heijnen (MTV Wolfenbüttel/De Trefhoek Almelo) nicht annähernd in die Nähe eines Satzverlustes. Nach seinen vier Turniersiegen 1994 und 1996 ist der Chinese weiterhin in Nordhorn ungeschlagen und setzte sich mit seinen Erfolgen Nr. 5 und 6 an die Spitze der männlichen Seriensieger in Nordhorn.

Übertroffen wird er nur noch von Bianca Rommerskirchen vom SC Bayer Uerdingen, die diesmal bei den Damen A zusammen mit ihrer Mannschaftskameradin Angelika Nörenberg das Doppel und als Titelverteidiger auch den Mannschaftswettbewerb gewann und damit die Zahl ihrer Turniersiege in Nordhorn auf mittlerweile 8 schrauben konnte. Dabei waren am Samstag die beiden frischgebackenen Oberliga-Rückkehrerinnen Claudia Bruns und Beate Kunert (Eintracht Nordhorn) die Leidtragenden, die zwar in der Vorrunde des Damen A-Teamwettbewerbs zu einem 2:0 über die Uerdingerinnen kamen, im Finale aber mit 0:3 das Nachsehen hatten.

Auch am Sonntag mußten Bruns/Kunert Nörenberg/Rommerskirchen gratulieren, nachdem sie im Damen A-Doppel das Halbfinale verloren hatten, bevor diese sich dann im Finale gegen Hannelore Dillenberger/Ulrike Hungerbühler (SV Winterwerb) durchsetzten. Nach dem 3. und 2. Platz im Team- und Doppelwettbewerb war Hannelore Dillenberger dann im Einzel nicht mehr zu schlagen. Die frischgebackene Deutsche Meisterin der Seniorinnen 50, nebenbei noch Managerin des Damen-Erstligisten SV Winterwerb, schlug im Einzel nacheinander Angelika Nörenberg, die stärker eingeschätzte Olga Koop (TuS Holsterhausen) und im Finale Claudia Bruns, die gegen das Sicherheitsspiel der langjährigen Bundesligaspielerin nicht den Hauch einer Chance hatte. Die Eintracht-Spielerin hatte bei der Endrundenauslosung Glück gehabt und sich durch Siege gegen ihre Mannschaftskolleginnen Beate Kunert und Gerlinde Feldkamp für das Finale qualifiziert.

Bei den Herren A hat es im Mannschaftswettbewerb für Gerd Heinrich (Eintracht Nordhorn) einmal mehr nicht ganz gereicht. Gegen die späteren Sieger Mirko Kupfer/Frank Hiebsch (SG Wildsachsen) verlor er zusammen mit Stefan Trenn (SV Blau-Weiß Borssum) im Halbfinale beim 2:2-Zwischenstand das Schlussdoppel und musste sich so mit dem 3. Platz zufrieden geben. In den anderen Herrenklassen ist das Erreichen des Viertelfinales bei den Herren E durch die Vater-Sohn-Mannschaft Rudi Knospe/Marco Knospe (Eintracht Nordhorn/SpVgg. Brandlecht-Hestrup) das einzige nennenswerte Ergebnis der Grafschafter Teilnehmer. Bei den Damen C/D/E kamen die Schwestern Anja und Kathrin Hans (Eintracht Nordhorn) sogar bis ins Halbfinale, wo sie in vier Drei-Satz-Spielen mit 1:3 gegen die Berliner Siegermannschaft Adriana Gutbub/Andrea Heinrich unterlagen..

In den sechs Nachwuchsklassen kamen gleich vier Spieler am Sonntag zum Doppelerfolg. Sowohl die Einzel- als auch die Doppelkonkurrenz gewannen Malte Menken (Werder Bremen/männliche Jugend), Nicola Kölln (MTV Tostedt/weibliche Jugend), Timo Reineke (TTC DJK Lendringsen/Schüler A) und dessen Vereinskamerad Alexander Lübke bei den B-Schülern. Letzterem gelang dabei sogar eine Titelverteidigung im Doppel, wobei er in diesem Jahr von Eintracht-Spieler Lars Brinkhaus unterstützt wurde, der mit dem Finalerfolg gegen Martin Bergmann/Jan Lemme aus dem Kreis Gifhorn für den einzigen diesjährigen EUREGIO-Turniersieg eines Grafschafter Sportlers gesorgt hatte. Im Einzel war der junge Nordhorner bereits im Viertelfinale gegen seinen Doppelpartner ausgeschieden, den er am Samstag im Schüler A-Mannschaftswettbewerb in der gleichen Runde noch hatte schlagen können. Geprägt wurden die Schülerkonkurrenzen einmal mehr von den Akteuren des sauerländischen TTC DJK Lendringsen, dessen Akteure im A-Schüler-Einzel diesmal auf den ersten vier Plätzen unter sich waren.

Bei der weiblichen Jugend kam Anja Hans sowohl im Einzel als auch im Doppel an der Seite der Berlinerin Andrea Heinrich jeweils zu 3. Plätzen, während bei der männlichen Jugend 5. Plätze durch Kai Lenters/Sascha Hahn (Eintracht Nordhorn) im Mannschaftswettbewerb und völlig überraschend durch Nils Ballast (SpVgg. Brandlecht-Hestrup) im Einzel die besten Grafschafter Nachwuchsleistungen darstellten..

Nachdem das EUREGIO-Turnier zuletzt zehnmal in jeweils vier Nordhorner Hallen ausgetragen worden war, verzichtete der Turnierausschuss des ausrichtenden Tischtennis-Kreisverbandes diesmal auf die vierte Halle und konzentrierte das Turniergeschehen auf die beiden "alten" Kreissporthallen und das EUREGIUM, was von zahlreichen Turnierstartern begrüßt wurde. Dass die Spiele an den insgesamt 78 Turniertischen dennoch an beiden Turniertagen jeweils eine halbe Stunde eher beendet waren als im Vorjahr, lag jedoch weniger an den guten Leistungen der von den sieben Grafschafter Vereinen SV Union Lohne, FC Schüttorf 09, TTC Nordhorn, SV Eintracht Nordhorn, SV Rot-Weiß Lage, SpVgg. Brandlecht-Hestrup und TuS Gildehaus gestellten Turnierleitungen, sondern eher an der mit 852 Startern deutlich geringeren Teilnehmerzahl als im Vorjahr. Offensichtlich sind auch unter den Tischtennisspielern zahlreiche Fußballfans vertreten, die in diesem Jahr der Europameisterschaft den Vorzug vor der eigenen sportlichen Betätigung gegeben haben. Der in diesem Jahr äußerst späte Pfingsttermin und das herrliche Wetter haben ebenfalls ihren Beitrag zu der geringsten Beteiligung der letzten elf Jahre beigetragen.


© 2000 by HH, letzte Aktualisierung: 15. Juni 2000