6. EUREGIO-Zweiermannschaftsturnier am 11./12. Mai 1985 in Nordhorn
EUREGIO-Turnier mit starker internationaler Beteiligung - vier Titel gingen nach Luxemburg
Nordhorn (HH). Eine internationale Beteiligung wie noch nie in den Vorjahren war das herausragende Merkmal des diesjährigen 6. EUREGIO-Zweiermannschaftsturniers im Tischtennis, das am Wochenende in beiden Kreissporthallen über die Bühne ging. Spieler aus insgesamt acht Nationen nahmen teil. Gleich vier Titel gingen nach Luxemburg, das sich mit seinen besten Schülern und Schülerinnen alle Titel in diesen Altersklassen holte. Die anderen elf Klassen wurden allerdings ausnahmslos von deutschen Spielern gewonnen, während für Holländer, Schweden und eine norwegisch-irländische Kombination nur zweite Plätze übrig blieben.
Die Siege in den sechs Herrenklassen teilten sich Niedersachsen und Westfalen zu gleichen Teilen. Hier schaffte es das Paar Ralf-Peter Streich/Martin Hackmann, das für die TTG Hanstedt-Wellendorf bzw. für BV Quakenbrück in der 1. Bezirksklasse startet, sich nach dem samstäglichen Sieg bei den Herren C am Sonntag auch noch die Preise in der Herren B-Klasse zu sichern. In Anbetracht der Vielzahl von Spielen, die beide bis zu ihren zwei Turniersiegen zu bestreiten hatten, zeigten sie eine konditionelle Meisterleistung ersten Grades. Die Pechvögel des Turniers waren wohl die Spieler mit der weitesten Anreise. Clas Lönner/Linus Mernsten vom schwedischen Verein Malmö BTK standen sowohl im Finale der Herrenklasse A als auch B, ohne jedoch einen Turniersieg mit in die Heimat nehmen zu können. Besonders dramatisch war ihre Finalniederlage gegen Streich/Hackmann bei den Herren B, wo erst das Schlußdoppel die 2:3-Niederlage der sympathischen Schweden besiegelte. Nicht weniger umkämpft war das Endspiel in der D-Klasse. Hier gelang mit Heinrich Hagel einem ehemaligen Grafschafter der große Coup. Der aus der Jugend des TuS Gildehaus hervorgegangene Hagel war mit einem Einzel- und einem Doppelsieg am 3:2-Finalerfolg seines Oldenburger Teams beteiligt.
Auf des Messers Schneide stand auch das Finale in der Herrenklasse S. Die beiden deutschen Erstligaspieler Manfred Nieswand (TTC Jülich) und Jörg Budzisz (SpVgg. Steinhagen) hatten im Halbfinale wenig Mühe mit Beek/Rensen vom holländischen Zweitligisten Pelgrim ODION Gaanderen, wie auch Jon-Olav Haugen, Norweger in Diensten von Oberalster Hamburg, und Colum Slevin, der bei Germania Schnelsen spielende Irländer, die Osnabrücker Kombination Jens Lossau/Jochen Röben (SpVgg. Niedermark/TSG Burg Gretesch) klar mit 3:0 ausschalteten. Im Finale stand es 1:1, als Budzisz gegen Haugen und Nieswand gegen Slevin jeweils in den dritten Satz gehen mußten. Hier verspielten die beiden Deutschen eine zwischenzeitliche Führung wieder, und ein Überraschungssieg von Haugen/Slevin lag in der Luft. Mit größter Mühe rissen dann aber Budzisz und Nieswand das Steuer noch einmal herum und siegten fast gleichzeitig mit 21:18 bzw. mit 22:20. Für Nieswand, der im Vorjahr nur Dritter war, bedeutete das den ersten Turniersieg in Nordhorn; sein Partner Budzisz hatte schon 1983 einmal gewonnen.
In den Endspielen der Jungen und Mädchen waren die beiden einheimischen Kombinationen Gerd Heinrich/Rainer Klaßen (Eintracht Nordhorn/Olympia Laxten) und Judith Balderhaar/Elisabeth Többen (Eintracht Nordhorn) gleichermaßen chancenlos. Holger Koenigs/Claus Gottschlich (Blau-Weiß Borssum) bei den Jungen und Brigitte Hofhus/Christiane Praedel (TuS Glane) bei den Mädchen siegten jeweils mit 3:0.
In vier Klassen nahmen die kleinen Luxemburger, angeführt von Nationaltrainer Heinz Thews (früher TSV Kronshagen), teil, und alle vier Klassen wurden von ihnen gewonnen. Dabei waren bei den Allerjüngsten jeweils Grafschafter die Unterlegenen. Christian Tannen/Jens Ketterer (TuS Gildehaus) wurden ebenso Zweite wie Claudia Tannen/Andrea Gülker (TuS Gildehaus/Union Emlichheim). Bei den A-Schülerinnen langte es für die Vorjahressieger Gaby Wolf/Christiane Praedel (SV Wilhelmshaven/TuS Glane) nur zum 2. Platz, wie auch die Emsländer Christian Bregen-Meiners/Frank Schütze (SV Lengerich/Blau-Weiß Lorup) die Übermacht der Luxemburger Nachwuchshoffnungen anerkennen mußten.
Hervorragend hielten in der höchsten Damenklasse die beiden Nordhorner Teams Barbara Paul/Beate Kunert und Judith Balderhaar, die zusammen mit der Dortmunderin Katja Pechr startete, mit. Beide Paarungen kamen auf Platz 3. Auf dem Weg dahin schlug Judith Balderhaar die Bundesligaspielerin Annika Orsvall (TTV Rinteln), und Barbara Paul wie auch Beate Kunert setzten sich gegen die ehemalige Erstligaspielerin Petra Wessolowski (SSV Hagen) durch. Diese hatte allerdings in ihrer Partnerin Kornelia Biele eine so starke Stütze, daß auch das Finale nach klarem Rückstand noch mit 3:2 gegen Orsvall/Hofhus von den beiden Hagenerinnen gewonnen werden konnte.
© 1999 by HH, letzte Aktualisierung: 14. Mai 1999