Die Anfänge
Tischtennis wird in der Grafschaft Bentheim seit Anfang 1946 gespielt, und so konnten vor einigen Jahren mit dem SV Eintracht Nordhorn und dem FC Schüttorf 09 die beiden mit Abstand ältesten Grafschafter TT-Abteilungen ihr 50-jähriges Bestehen feiern. Lange Jahre spielten sie aufgrund der geografischen Lage und der nicht vorhandenen Grafschafter Konkurrenz in Nordrhein-Westfalen, wo sie zum WTTV-Kreisverband Emsland gehörten. Den zum TTVN gehörenden Tischtennis-Kreisverband Grafschaft Bentheim gibt es daher erst seit 1964, als am 7.2. in Georgsdorf auf Initiative des Kreissportbundes die Gründungsveranstaltung stattfand. Gründungs-Vorsitzender wurde damals mit Walter Maatmann der Mann, der heute als Kreispokalspielleiter immer noch für einen Teil der Organisation des Wettkampfbetriebes verantwortlich ist. Eine pro-forma-Neugründung des Kreisverbandes erfolgte am 27.06.1997 in Schüttorf, um die Voraussetzungen für die Eintragung als rechtsfähiger Verein (e.V.) beim Amtsgericht Nordhorn zu schaffen.
Die Vereine
Heute gehören dem Kreisverband im 38. Jahr seines Bestehens 14 Vereine an, deren Mannschaften zwischen Landesliga und 2. Kreisklasse angesiedelt sind. Leistungsträger - wenngleich mit absteigender Tendenz - sind derzeit nach wie vor die Damen, von denen mit Oberliga-Absteiger Eintracht Nordhorn und dem TuS Gildehaus gleich zwei höher spielen als die beste Herrenmannschaft.
Die Zeiten, in denen mit TTC Nordhorn und Eintracht Nordhorn auch Grafschafter Herrenmannschaften überregional mitmischen konnten, gehören leider der Vergangenheit an. Beide Vereine spielen heute nur noch in der Bezirksliga und dürften in absehbarer Zeit nicht wieder zu alter Stärke zurückfinden, als in der ersten Hälfte der Achtziger Jahre Spieler wie Michael Neumann, Jürgen Worzischek, Gerd Heinrich, Klaus Fietzek, Thomas Kunert, Bernd Rigterink, Klaus ten Bosch und Wolfgang Mlynek bei Bezirksmeisterschaften und -ranglistenturnieren wiederholt vorne mitspielten. Es erscheint derzeit auch sehr fraglich, ob die beiden anderen Grafschafter Bezirksliga-Vertreter TuS Gildehaus und SV Bad Bentheim jemals an die frühere Stärke der beiden Nordhorner Vereine anknüpfen können wird.
Im Nachwuchsbereich ruhen derzeit die Hoffnungen hauptsächlich auf dem SV Hoogstede und mit Abstrichen auf Eintracht Nordhorn, den beiden einzigen Grafschafter Vereinen, die sowohl bei Jungen und Schülern in der Bezirksklasse vertreten sind, während im weiblichen Nachwuchsbereich der SV Union Lohne als einziger Verein zur Zeit überhaupt zwei Mannschaften aufbieten kann.
Außer den oben bereits erwähnten Vereinen gehören derzeit der FC Schüttorf 09, SpVgg. Brandlecht/Hestrup, TuS Neuenhaus, SV Rot-Weiß Lage, ASC Grün-Weiß 49 Wilsum, SC Union Emlichheim, SV Wietmarschen sowie - seit einigen Jahren ohne spielende Mannschaft - der TV Nordhorn dem Tischtennis-Kreisverband Grafschaft Bentheim an.
Der Kreisvorstand
Geleitet wird der Kreisverband von einem zehnköpfigen Kreisvorstand. Allein sechs Vorstandsmitglieder sind schon seit mindestens acht Jahren dabei, was für die Konstanz der Vorstandsarbeit spricht. Bemerkenswert ist hier die Tatsache, dass sich einige Mitglieder des Kreisvorstandes während der Woche aus beruflichen Gründen nicht im Kreisgebiet aufhalten können, sich aber dennoch für die Mitarbeit zur Verfügung gestellt haben. Somit hat Kreisvorsitzender Hilmar Heinrichmeyer, der als Nachfolger von Walter Maatmann, Johann Bartels, Josef Frauenkron, Evelyn Stangier und Horst Brockmann seit 1989 die Geschicke des Kreisverbandes leitet, eine eingespielte Mannschaft zur Verfügung, die trotz der Tagesarbeit mit der Abwicklung des laufenden Wettkampfbetriebes auch Neuerungen gegenüber aufgeschlossen ist.
Die Helfertage
Die sportpraktische Arbeit des Kreises wird im Spielausschuss, Turnierausschuss, Jugendausschuss und Finanzausschuss erledigt. Entscheidenden Anteil an der Durchführung der sportpraktischen Arbeit des Kreisverbandes haben dabei die Helfer aus allen Grafschafter TT-Vereinen, ohne deren Mitarbeit insbesondere die Turnierveranstaltungen nicht durchgeführt werden könnten. Seit auf einem außerordentlichen Kreistag Anfang 1985 alle Grafschafter Vereine beschlossen haben, sich entsprechend ihrer Größe an den regelmäßigen Arbeiten zu beteiligen, wird die Durchführung von Kreismeisterschaften, Kreisranglistenturnieren, dem Nordhorner EUREGIO-Turnier wie auch die Leitung der Staffeln und der Pokalspiele von Helfern aus allen 14 Vereinen übernommen. Ein im Laufe der Jahre immer wieder an die Bedürfnisse angepasstes System sogenannter Helfertage sorgt dafür, dass die Vereine, die im Laufe einer Saison mehr Kreisarbeiten übernommen haben als sie hätten müssen, von denjenigen Vereinen finanziell entschädigt werden, die weniger Arbeit für den Kreisverband geleistet haben, als sie aufgrund der Zahl ihrer gemeldeten Mannschaften hätten tun müssen. Seit Beginn der Saison 2000/2001 ist auch die bislang dafür nicht berücksichtigte Arbeit der Kreisvorstandsmitglieder in die Helfertage-Regelungen aufgenommen worden, womit seitdem sämtliche Tätigkeiten für den TT-Kreisverband in irgendeiner Weise mit Helfertagen belohnt werden und damit den Vereinen der für den Kreisverband arbeitenden Helfer zugute kommen.
Das Nordhorner EUREGIO-Turnier
Einmal jährlich macht der Kreisverband Grafschaft Bentheim mit dem jeweils Pfingsten stattfindenden Nordhorner EUREGIO-Turnier weit über die Kreisgrenzen hinaus auf sich aufmerksam. Dieses Turnier hat sich in den 22 Jahren seines Bestehens aus kleinsten Anfängen (65 Teilnehmer) mittlerweile zum größten jährlich an einem Wochenende stattfindenden offenen Turnier Deutschlands mit durchschnittlich über 1000 Startern an 80 Tischen in drei Nordhorner Sporthallen entwickelt.
Das Kreissportzentrum
Doch der Kreisverband ist auch wiederholt schon durch die Durchführung anderer Turnierveranstaltungen überregional in Erscheinung getreten. Erinnert sei hier an das Bundesranglistenturnier der Jugend und Schüler 1981, das Verbandsranglistenturnier der Damen und Herren 1983, den Deutschland-Grand-Prix 1984 und das Deutschlandpokalturnier der weiblichen Jugend 1992. Möglich ist das nur, weil mit dem Nordhorner Kreissportzentrum eine Sportstätte zur Verfügung steht, in der die Grafschafter Tischtennisspieler mit 48 kreiseigenen Tischen und allen weiteren erforderlichen Materialien seit nunmehr 20 Jahren nahezu ideale Bedingungen vorfinden. Mit der Fertigstellung der dritten Großraumturnhalle auf dem Gelände des Kreissportzentrums, der Mehrzweckhalle "Euregium" mit einem Fassungsvermögen von über 4000 Zuschauern, sind im Juli 1998 auch die räumlichen Voraussetzungen für absolute Tischtennis-Großereignisse in Nordhorn geschaffen worden.
© 2001 by HH , letzte Aktualisierung: 21. Oktober 2001