Wir über uns - Saison 2012/2013

Der Tischtennis-Kreisverband Grafschaft Bentheim stellt sich vor

Die Anfänge

Tischtennis wird in der Grafschaft Bentheim seit Anfang 1946, also seit über sechs Jahrzehnten, gespielt. Seitdem sind auch die beiden ältesten Grafschafter Tischtennisabteilungen dabei – der FC Schüttorf 09 und die seit Mitte 2012 zum SV Vorwärts gehörende frühere Tischtennis-Abteilung des SV Eintracht Nordhorn. Lange Jahre spielten die ersten Grafschafter Vereine aufgrund der geografischen Lage und der nicht vorhandenen Grafschafter Konkurrenz in Nordrhein-Westfalen, wo sie zum WTTV-Kreisverband Emsland gehörten. Den zum TTVN gehörenden Tischtennis-Kreisverband Grafschaft Bentheim gibt es daher erst seit 1964, als am 7.2. in Georgsdorf auf Initiative des Kreissportbundes die Gründungsveranstaltung stattfand. Gründungs-Vorsitzender wurde damals Walter Maatmann vom SV Eintracht Nordhorn. Eine pro-forma-Neugründung des Kreisverbandes erfolgte am 27.06.1997 in Schüttorf, um die Voraussetzungen für die Eintragung als rechtsfähiger Verein (e.V.) beim Amtsgericht Nordhorn zu schaffen. In der kommenden Saison feiert der Kreisverband demnach sein 50. Jubiläum. Es bleibt aber fraglich, wie lange der Kreisverband in dieser Form noch eigenständig einen attraktiven Spielbetrieb für seine Mitgliedsvereine, vor allem im Nachwuchsbereich, anbieten kann. Hier gehören getrennte Kreis-Staffeln für die Altersklassen der Jungen, Mädchen, Schüler und Schülerinnen längst der Vergangenheit an, und auch eine 2. Herren-Kreisklasse für Vierermannschaften kann nicht mehr angeboten werden.

Die Vereine

Heute gehören dem Kreisverband im 49. Jahr seines Bestehens noch 12 Vereine an, deren Herren-Mannschaften zwischen Bezirksoberliga und Kreisklasse angesiedelt sind. Leistungsträger sind die Damen des SV Hoogstede, die in der Landesliga Weser-Ems an den Start gehen, sowie die Mädchen des SV Hoogstede, die gar in der Niedersachsenliga spielen. Die viele Jahre lang führenden Damenmannschaften von Gründungsmitglied SV Eintracht Nordhorn und dem TuS Gildehaus existieren nicht mehr bzw. sind mittlerweile nur noch in der Bezirksklasse aktiv. Ranghöchster Verein bei den Herren ist der SV Vorwärts Nordhorn, dessen Spieler seit dieser Saison erstmals wieder, nach zuvor einigen Jahren in der Bezirksliga, in der Bezirksoberliga aktiv sind. In der Bezirksliga folgen die Teams vom SV Union Lohne, dem FC Schüttorf 09 und der SpVgg Brandlecht-Hestrup. Im Nachwuchsbereich ruhen derzeit die Hoffnungen hauptsächlich auf der SpVgg Brandlecht Hestrup, die bei den Jungen eine Mannschaft in der Bezirksliga stellt. Bei den Mädchen stellt der SV Hoogstede eine Mannschaft in der Niedersachsenliga und der Union Emlichheim eine Mannschaft in der Bezirksliga. Außer den oben bereits erwähnten Vereinen gehören derzeit der SV Bad Bentheim, der TuS Neuenhaus sowie - seit einem bzw. einigen Jahren ohne spielende Mannschaft - der SV Wietmarschen und der TTC Nordhorn dem Tischtennis-Kreisverband Grafschaft Bentheim an. Insgesamt sind ca. 400 Akteure im Spielbetrieb aktiv, hinzu kommen noch einige Hobbyspielerinnen und –spieler.

Der Kreisvorstand

Geleitet wird der Kreisverband von einem zwölfköpfigen Kreisvorstand. Allein vier Vorstandsmitglieder sind schon seit mindestens zwanzig Jahren dabei, was für die Konstanz der Vorstandsarbeit spricht. Bemerkenswert ist hier die Tatsache, dass sich einige Mitglieder des Kreisvorstandes während der Woche aus beruflichen Gründen nicht im Kreisgebiet aufhalten können, sich aber dennoch für die Mitarbeit zur Verfügung gestellt haben. Somit hat Kreisvorsitzender Hilmar Heinrichmeyer, der als Nachfolger von Walter Maatmann, Johann Bartels, Josef Frauenkron, Evelyn Stangier und Horst Brockmann seit 1989 die Geschicke des Kreisverbandes leitet, eine eingespielte Mannschaft zur Verfügung, die trotz der Tagesarbeit mit der Abwicklung des laufenden Wettkampfbetriebes auch Neuerungen gegenüber aufgeschlossen ist. So wird seit einiger Zeit der Fokus wieder mehr und mehr auf die Jugendarbeit gelegt, was aufgrund der Altersstruktur in den Vereinen auch geboten erscheint. Auch die Überarbeitung des alten Webauftritts war schon seit längerer Zeit angedacht, und wir freuen uns, dieses Projekt nun in Angriff genommen zu haben. Die Mitglieder des Kreisvorstandes samt Mailadressen sind hier nachzulesen.

Die Helfertage

Die sportpraktische Arbeit des Kreises wird im Spiel-, Turnier-, Jugend- und Finanzausschuss erledigt. Entscheidenden Anteil an der Durchführung der sportpraktischen Arbeit des Kreisverbandes haben dabei die Helfer aus allen Grafschafter TT-Vereinen, ohne deren Mitarbeit insbesondere die Turnierveranstaltungen nicht durchgeführt werden könnten. Seit auf einem außerordentlichen Kreistag Anfang 1985 alle Grafschafter Vereine beschlossen haben, sich entsprechend ihrer Größe an den regelmäßigen Arbeiten zu beteiligen, wird die Durchführung von Kreismeisterschaften, Kreisranglistenturnieren wie auch die Leitung der Staffeln und der Pokalspiele von Helfern aus den zehn am Spielbetrieb teilnehmenden Vereinen übernommen. Ein im Laufe der Jahre immer wieder an die Bedürfnisse angepasstes System sogenannter Helfertage sorgt dafür, dass die Vereine, die im Laufe einer Saison mehr Kreisarbeiten übernommen haben als sie hätten müssen, von denjenigen Vereinen finanziell entschädigt werden, die weniger Arbeit für den Kreisverband geleistet haben, als sie aufgrund der Zahl ihrer gemeldeten Mannschaften hätten tun müssen. Seit Beginn der Saison 2000/2001 ist auch die bislang dafür nicht berücksichtigte Arbeit der Kreisvorstandsmitglieder in die Helfertage-Regelungen aufgenommen worden, womit seitdem sämtliche Tätigkeiten für den TT-Kreisverband in irgendeiner Weise mit Helfertagen belohnt werden und damit den Vereinen der für den Kreisverband arbeitenden Helfer zu Gute kommen.

Das Nordhorner EUREGIO-Turnier

Einmal jährlich organisierte bis zum Jahre 2009 der Kreisverband Grafschaft Bentheim mit dem jeweils Pfingsten stattfindenden Nordhorner EUREGIO-Turnier ein weit über die Kreisgrenzen hinaus bekanntes Tischtennisturnier. Dieses Turnier hatte sich in den 31 Jahren seines Bestehens aus kleinsten Anfängen (65 Teilnehmer) zwischenzeitlich zum größten (Rekord: 1256 Teilnehmer) jährlich an einem Wochenende stattfindenden offenen Turnier Deutschlands mit durchschnittlich über 1000 Startern an 80 Tischen in drei Nordhorner Sporthallen entwickelt. Leider musste die Ausrichtung des Turniers im Jahre 2010 eingestellt werden, da der Träger der drei Turnierhallen den zuletzt drei Ausrichtervereinen keine langfristige Zusage für die Hallennutzung über Pfingsten mehr machen wollte. Eine deshalb Jahr für Jahr in Frage gestellte Hallennutzungsmöglichkeit, die sich jeweils erst kurz zuvor klärt, bedeutete aufgrund der damit verbundenen wirtschaftlichen Risiken und schlechten Planbarkeit den Todesstoß für dieses von allen Teilnehmern geschätzten Turniers. Da vor einigen Jahren auch die letzten offenen Turniere in Lohne und Wilsum eingestellt worden sind, gibt es leider keine „normalen“ offenen Tischtennisturniere im Kreisgebiet mehr. Das einzige offene Turnier sind die Nordhorn Brettchen Open des SV Vorwärts Nordhorn, bei dem alle Spieler mit Noppengummischlägern spielen.

Das Kreissportzentrum

Doch der Kreisverband ist auch wiederholt schon durch die Durchführung anderer Turnierveranstaltungen überregional in Erscheinung getreten. Erinnert sei hier an das Bundesranglistenturnier der Jugend und Schüler 1981, das Verbandsranglistenturnier der Damen und Herren 1983, den Deutschland-Grand-Prix 1984 und das Deutschlandpokalturnier der weiblichen Jugend 1992. Möglich ist das nur gewesen, weil mit dem Nordhorner Kreissportzentrum eine Sportstätte zur Verfügung stand, in der die Grafschafter Tischtennisspieler mit 50 kreiseigenen Tischen und allen weiteren erforderlichen Materialien 30 Jahre lang nahezu ideale Bedingungen vorfanden. Mit der Fertigstellung der dritten Großraumturnhalle auf dem Gelände des Kreissportzentrums, der Mehrzweckhalle "Euregium" mit einem Fassungsvermögen von über 4000 Zuschauern, sind im Juli 1998 grundsätzlich auch die räumlichen Voraussetzungen für absolute Tischtennis-Großereignisse in Nordhorn geschaffen worden. Da sich in den letzten Jahren einerseits im Kreissportzentrum selbst, andererseits aber auch durch die geänderte Einstellung der Mitgliedsvereine die Rahmenbedingungen für die Durchführung großer Veranstaltungen verschlechtert haben, sind auf absehbare Zeit keine weiteren Großveranstaltungen des Kreisverbandes mehr geplant. In der Saison 2012/2013 konnten immerhin für das Kreissportzentrum 12 neue Tische angeschafft werden, wovon vor allem das dort stattfindende Kreisstützpunkttraining profitiert, so dass im Hallenkomplex jetzt noch 38 Turniertische vorhanden sind.

Das sportliche Niveau

Die Zeiten, in denen die Grafschaft Bentheim mit den Herren von TTC Nordhorn und Eintracht Nordhorn und den Damen von Eintracht Nordhorn und TuS Gildehaus überregional - also in der Landesliga und höher - mitmischen konnte, gehören leider der Vergangenheit an. Einzig die Damen und Mädchen des SV Hoogstede halten überregional die Grafschafter Fahnen hoch. Die ranghöchste Herren-Mannschaft ist heute der SV Vorwärts Nordhorn in der Bezirksoberliga. Die Mannschaft ist jedoch in dieser Saison erstmals wieder seit vielen Jahren dort aktiv und muss sich dort erst noch beweisen.
Das Niveau vergangener Zeiten dürfte in absehbarer Zeit nicht wieder erreicht werden können, als in der ersten Hälfte der Achtziger Jahre Spieler wie Michael Neumann, Jürgen Worzischek, Gerd Heinrich, Klaus Fietzek, Thomas Kunert, Bernd Rigterink, Klaus ten Bosch und Wolfgang Mlynek bei Bezirksmeisterschaften und -ranglistenturnieren wiederholt vorne mitspielten. Zur Altersstruktur der „Top 10“-Spieler der JOOLA-Rangliste im Landkreis ist auszuführen, dass diese Spieler allesamt schon über 30 Jahre und zum Teil deutlich älter sind. Es erscheint derzeit auch unwahrscheinlich, dass die anderen Grafschafter Bezirksliga-Vertreter SV Union Lohne, SpVgg Brandlecht-Hestrup oder der FC Schüttorf 09 jemals an die frühere Stärke der beiden Nordhorner Vereine anknüpfen können werden.
Nach dem Ende des vom Kreisverband betriebenen wöchentlichen Kreisstützpunkttrainings in der Nordhorner Kreissporthalle Mitte 1997 ist leistungsorientiertes Nachwuchstraining erst wieder seit dem Jahr 2010 auf die Tagesordnung gekommen. Die ersten, wenn auch eher noch kleinen, Früchte können seit Kurzem geerntet werden, denn 2012 konnte der Kreisverband erstmals seit vielen Jahren und ohnehin erst zum zweiten Mal den seit 1981 bestehenden grenzüberschreitenden Kreisvergleichskampf der Kreise Emsland, Holland-Noord und Holland-Oost wieder gewinnen. Vor allem in der Breite scheint da wieder etwas heranzuwachsen und man ist guter Hoffnung, dass das wöchentliche Kadertraining sich durchaus bezahlt macht.
Dennoch ist Tischtennis im Kreisgebiet weiterhin eher als Breitensportangebot zu verstehen, und folgerichtig haben daher zur Zeit in unserem Raum Veranstaltungen Hochkonjunktur, bei denen mehr der Faktor "Spaß" im Vordergrund steht. So wird seit nunmehr 16 Jahren alljährlich ein „Grafschafter Vorgabeturnier“ ausgetragen. Hier wird das unterschiedliche Leistungsniveau der Teilnehmenden durch Punktevorgaben ausgeglichen und im Jahre 2012 erfreute sich das Turnier eines neuen Teilnehmerrekordes. Seit einigen Jahren ist die Grafschaft Bentheim zudem deutschlandweiter Vorreiter des "Brettchen-Tischtennis", bei dem nur mit einfachen Noppengummischlägern gespielt wird, Ballwechsel demzufolge deutlich länger dauern als beim normalen Tischtennis und infolgedessen die Freude am Tischtennis, zumindest bei einigen Akteuren, viel stärker zum Ausdruck kommt. Mittlerweile werden in der Grafschaft Bentheim sogar Kreismeisterschaften in dieser Tischtennis-Variante ausgetragen, und mit den "Nordhorn Brettchen Open" hat der SV Eintracht Nordhorn das älteste deutsche Brettchen-Turnier etabliert, das künftig vom SV Vorwärts Nordhorn organisiert wird.